Zukunft der Regionalflughäfen: Der Flughafen Heringsdorf als Modellfall

Seebrücke Heringsdorf
Abbildung 1: Heringsdorf ist vor allem für seine Seebrücke berühmt, die auch schon als Fernsehkulisse fungierte. Der schöne Ferienort auf Usedom verfügt jedoch auch über einen Regionalflughafen, der sogar von internationalen Fluglinien angesteuert wird. Bildquelle: @ VeriFone / Pixabay.com

In Deutschland gibt es einige große Drehkreuze für den Flugverkehr. Frankfurt am Main, der BER in Berlin oder Leipzig für Mitteldeutschland – die vielen kleinen Regionalflughäfen scheinen keine besonders große Rolle mehr zu spielen. Auch der Flughafen in Heringsdorf auf der Insel Usedom hat mit dieser Entwicklung zu kämpfen.

Dabei handelt es sich hier um einen Platz, der durchaus eine lange Tradition hat. Bereits 1919 nahm der Flughafen seinen regulären Betrieb auf. Davor konnte die Bevölkerung von Usedom ab 1911 die Rumpler Taube bestaunen – die auf dem ehemaligen Exerzierplatz landete. Wie sieht die Zukunft des Flughafens aus?

Was bedeutet der Flughafen für die Region?

Luftbild des Flughafens Heringsdorf
Luftbild des Flughafens Heringsdorf Bild: Carsten Steger CC BY-SA 4.0

Der Flughafen Heringsdorf bindet die Urlaubsregion der Insel Usedom nicht nur an den nationalen Flugverkehr an. Mittlerweile wird Heringsdorf auch international angeflogen – wenn auch nicht in dem Ausmaß wie die Flughäfen Dresden oder Leipzig. Mit einer Bombardier DH8-Q400 wird in der Zeit vom 25.05. bis 28.09.2024 eine Fluglinie zum europäischen Nachbarn unterhalten.

Innerhalb Deutschlands fliegen Linien den Regionalflughafen von:

  • Frankfurt
  • Kassel
  • Mannheim

aus an. Diese Entwicklung stärkt natürlich auch die Bedeutung des Flughafens für die gesamte Region. Heringsdorf bietet eine direkte Anbindung zur Insel Usedom, die gerade in den Sommermonaten ein beliebtes Reiseziel darstellt.

Zu den Besonderheiten gehört natürlich die Lage. Der Flughafen Heringsdorf liegt etwa 8 km vom Seebad Heringsdorf entfernt, was den Anflug in jedem Fall spektakulär macht. Neben dem Linienflugverkehr, der leider unter der Corona-Pandemie sehr stark gelitten hat, sind Charterflüge ein Standbein für die Betreiber des Flughafens – neben der Funktion als Drehkreuz für Rettungs-, Versorgungs- sowie für Trainings- und Tankflüge.

Insgesamt lag das Aufkommen am Flughafen bei 13.800 Gesamtfluggästen im Jahr 2022. Leider ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Was allerdings positiv bei dieser Entwicklung auffällt: Mehr als 7.000 Linienfluggäste haben den Flughafen Heringsdorf benutzt. Hält dieser Trend weiter an, kann Heringsdorf den Rückgang bei Charterflügen ausgleichen und der Region noch mehr Vorteile bringen.

Was bietet der Flughafen für Fluggäste?

Durch seine Lage ist der Anflug auf den Regionalflughafen besonders. Ein zweiter Pluspunkt: Die Lage direkt auf der Insel macht eine Anbindung an den ÖPNV möglich. Die Linie 286 fährt den Flughafen direkt an. Zudem stehen rund um den Flughafen Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Damit ist eine direkte Anreise mit dem eigenen Auto ohne Probleme möglich.

Und es gibt noch eine Besonderheit. Sollte es doch zu Verspätungen oder einem Flugausfall kommen, lässt sich die Zeit im Hangar 10 überbrücken. Dahinter verbirgt sich ein Flugzeugmuseum, das einige sehr interessante Exponate anbieten kann. Die Messerschmitt Bf109 G-6 (1944 in den Wiener Neustädter Flugzeugwerken) konnte 2007 restauriert werden und ist im Museum zu sehen. Daneben gibt es eine Fw190 A-8 zu bestaunen. Beides sind Jagdflugzeuge. Und der Typ Messerschmitt Bf109 G war sogar im 2. Weltkrieg auf dem damals schon bestehenden Flugplatz im JG3 im Dienst.

Wichtig: Bei Problemen mit dem eigenen Flug sollten Gäste auch an die eigenen Rechte denken. So steht ihnen unter gewissen Umständen bei einer Verspätung oder einem Flugausfall eine Entschädigung zu.

Ist der Flughafen zukunftsfähig?

Der Flughafen Heringsdorf ist im Vergleich ein eher kleiner Regionalflughafen. Dass er Potenzial hat, zeigen die Fluggastzahlen vor der Corona-Krise. Über die zukünftige Entwicklung wird auch entscheiden, wie sich die Kosten für Tickets entwickeln. Aufgrund der Nutzung abseits der Linien- und Charterflüge wird sich Heringsdorf gerade im Zusammenhang mit der Seenot-Rettung auch in Zukunft im Netz der deutschen Flughäfen etablieren.

Checkin-Schalter im Terminal des Flughafen Heringsdorf
Checkin-Schalter im Terminal des Flughafen Heringsdorf. / Bild: Dabbelju CC BY-SA 3.0

Fazit: Nach Heringsdorf mit dem Flugzeug

Die meisten Besucher Usedoms kommen mit dem Auto. Wer sich für das Flugzeug entscheidet, kommt wahrscheinlich über den Flughafen Heringsdorf an. Und steigt nicht einfach nur auf der Insel aus dem Flieger. Der Flugplatz hat eine lange Tradition und Geschichte. Dass er für die Insel wichtig ist, zeigt sich nicht nur an den Verbindungen ins Ausland, sondern auch daran, wie der Flughafen auf der Insel verwurzelt ist.

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